Der Winter kommt und endlich werden Snowboards, Boots und Snowwear aus dem Keller geholt, um endlich wieder durch den Powder zu shreddern, oder sich über die Kickers zu hauen. Einfach nur den Berg runter zu carven oder sich immer wieder an einem perfekten 360° zu probieren, das Gefühl auf dem Board ist wohl etwas Unvergleichbares. Wer sich nun fragt: „Was redet dieser Typ, hier soll es doch um Videospiele gehen?“, hat natürlich recht, nur sorgt Ubisoft mit Shaun White Snowboarding dafür, dass es Snowboarden und Zocken nach einiger Zeit wieder zusammen versuchen.
Nach zahlreichen mittelmäßigen Spielen im Snowboard Genre, hier sei SSX Blur oder Shaun Palmer`s Pro Snowboarder genannt, und einigen wirklich sehr guten Games, wie die SSX-Reihe, die Coolboarders-Reihe oder 1080°, versucht Shaun White höchstpersönlich diesen Sport naturgetreu auf die Next-Gen Konsolen zu bringen. Der Shaun White, der 7mal Gold bei den Winter X-Games und einmal Gold bei den Olympischen Spielen gewinnen konnte. Der Shaun White, der seit seinem 14. Lebensjahr immer wieder für Furore im Snowboard-Zirkus sorgte. Der Shaun White, der nun seinem sportlichen Ziehvater, zumindest beim Skateboarden, Tony Hawk, nachfolgt und seinen Namen einem Videospiel aufdrückt. Erfahrung sollte also reichlich vorhanden sein, damit einem Top-Titel nichts mehr im Wege steht. Ob Ubisoft uns aber einen wirklichen Kracher ins Haus schickt und die Snowboards dieses Jahr mit ruhigem Gewissen im Keller stehen bleiben können, um genug Zeit zum virtuellen Boarden zu haben, oder ob es sich nur um einen schlechten Versuch handelt, Tony Hawk auf den Schnee zu bringen, lest ihr in unserem Review.
Handlung? Hier geht's ums Snowboarden!
Lange musste ich überlegen, ob man eine belanglose und gerade zu vernachlässigende Story als einen negativen Punkt in diesem Genre anrechnen kann. Wer kann sich schon an die Handlung aus Tony Hawk erinnern? Wie immer ist es einfach eure Aufgabe, euch als absoluter Beginner hochzuarbeiten. Dabei ist Shaun White eine Art Mentor für euch. Doch könnte man die Story auch einfach weglassen, denn dies hätte das wesentlich größere Problem, nämlich die unglaublich unnötigen Dialoge, gernicht erst entstehen lassen. Als Beispiel ist der Moderator der größeren Events mit dem sinnvollen Kommentar zu nennen: „Als Nächstes folgt ein hoffnungsvoller Snowboard. Bud, Bud, oh, er ist eingeschlafen.“ Wer hier nicht vor Verzweiflung den Kopf schüttelt, hat sehr starke Nerven. Die Entwickler wollten wohl die Snowboard-Szene mit ein paar lässigen Sprüchen gut übertragen, doch ging der Schuss nach hinten los und man muss sich als Spieler mit unlustigen und aufgesetzten Phrasen herumschlagen, die zum Glück nicht allzu häufig vorkommen. Trotzdem kann man derartiges nicht verschweigen, sondern muss es dem Spiel ankreiden, vor allem da auch die Synchronisation mangelhaft ist.
Im Gegensatz dazu kann das Gameplay zumindest im Ansatz überzeugen. Mit der rechten hinteren Schultertaste springt ihr weg, mit dem rechten Analog-Stick führt ihr Grabs aus und der linke Analog-Stick dient dazu, Spins oder Flips in den Schnee zu setzen.