Tosende Kriegsband, visuelles Erlebnis
Die Grafik hat sich ebenso seit dem Erstling gemausert. Charaktermodelle sind detailliert und bewegen sich mit weichen Animationen. Es wirkt einfach nur realistisch, wenn der Feind über das Feld hastet und mit Schwung den Halt verliert, wenn ihr ihm in die Beine schießt. Selbst Helme lassen beim Kopfschuss die Kugel sichtbar abprallen, kerben ihn ein und versprühen einen Funken. Häuser können komplett dem Erdboden gleich gemacht werden und Explosionen sieht man sich immer wieder gerne an. Im dichten Urwald fliegt mir ein Papagei über den Kopf hinweg, Baumkronen lassen einige Strahlen der Sonne durchs dichte Gestrüpp und splitterndes Holz sorgt immer wieder für sabberndes Zähnetropfen. Die Entwickler haben sich viel Mühe gegeben dem Setting ein realistisches und abwechslungsreiches Antlitz zu verpassen. Einzig allein ständig auftretendes Tearing, welches euch das Bild in der Mitte zerreißt, trübt den beinahe perfekten Gesamteindruck.
Beim Sound sieht es ebenso positiv aus. Die Messlatte lag schon bei Bad Company im Jahre 2007 äußerst hoch und wurde nun weiter perfektioniert. Es ist unglaublich realistisch, wenn die Feinde von weitem ihre Salven über die Landschaft befördern und diese hinter euch einschlagen. Währenddessen bekommt ihr Input eurer Kameraden, der sich dynamisch an die Umgebung anpasst. Während der Sarge die Lage mitteilt und von draußen in den Tunnel rennt, wird auch seine Stimme ebenso in die Kulisse einer Tunnelumgebung verfrachtet. Eine hallende und helle Stimme bringt mein Trommelfell in Schwingung, während es in einem verschanzten Gebäude wieder ganz anders klingt. Ebenso meine Kugeln, die ich im inneren des kleinen Raumes aus abfeuere und dessen Hülsenaufschlag ich dank Rückwurf des Tons resultierend aus fehlender Möblierung wahrnehme.
Die gute deutsche Synchronisation gibt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen, auch wenn sie nicht ganz so genial wie das englische Original klingt und manchmal asynchron zur Mimik läuft. In Bad Company 3 wünsche ich mir dann aber endlich mal einen tollen Soundtrack, den man beim Genrekollegen schließlich auch schon aus erstklassiger Hand produzieren konnte. Das würde einigen Ereignissen weitaus mehr Tragweite einräumen und das Geschehen impulsiver erscheinen lassen. Auch die Battlefield-Fanfare, die man in so gut wie jedem Teil der Serie leicht abgewandelt nutzte, ließ sich für mich nicht wiederfinden. Meiner Meinung nach ist sie Pflicht und sollte anständig eingebaut werden. Damals war das nämlich verdammt episch!